Samstag, 22. Februar 2014

Wir haben jetzt keine Hoffnung mehr


Ulrike Günther | Frühlings Erwachen

Foto: Roger Rossell

Einmal im Traum ist Roya in den Palast des iranischen Präsidenten gegangen. Am Körper trug sie Sprengstoff, sie wollte den Präsidenten töten. Sie jagte sich in die Luft und als sie von weit oben hinabblickte, waren alle tot, nur der Präsident lebte. Er konnte nicht sterben, sagt sie, die Revolution ist nur tot. Sie spricht mit ihrem Vater aus der Ferne, ob er vergessen habe, 1979, als er kämpfte und in der Menge vorne ganz kurz bist du unbesiegbar, wie er Dinge änderte, aber am Ende habt ihr alles nur schlimmer gemacht. Roya erzählt in Deutsch und in Persisch, erzählt von ihrer Revolution, nur fünf Jahre sind vergangen, aber die Welt blickt jetzt an andere Orte. Es geht Roya gut in Deutschland, es geht mir wirklich gut, Papa, aber die Frage bleibt: War es das wert? Das alles? Ein ehrliches und bewegendes Stück Theater. //sim

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