Bühne für Menschenrechte | Die Asyl-Monologe
Marianne
schimpfte, sie fühle sich so unkultiviert, und da bin ich halt mit. So von
allein wär ich ja nicht gegangen. Ich
mein, also was diese Kurdin uns erzählt hat, von der Folter in dem Frauengefängnis, wo sie elf Jahre eingesperrt war. Ich glaub das hat schon was gemacht mit mir. Und
dass das so schwer ist mit dem Asylzeugs, wie die behandelt werden und dass die alle abgelehnt werden, davon kriegt man ja so auch nichts
mit. Also auf der Maloche. Oder beim Skat. Das erzählt einem ja keiner. Und
bei Togo, da dachte ich vorher ja auch nur an Partys, wo man sich so Laken um
die Hüften schwingt. Ach ne, das ist ja Toga. Aber dass Leute von dort fliehen
vor Bomben, das hat uns der Typ dann auf der Bühne erzählt. Man weiß ja so
wenig, zu wenig. Ich glaub die Marianne hatte Pipi in den Augen. Danach
wollt Marianne mal was Andres probieren. Wir sind dann zum Libanesen ums Eck.
Marianne hat irgendwie sowas mit Humus bestellt. Zum Glück gab´s dort auch
halben Hahn.
//mp
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