Freitag, 21. Februar 2014

Der telepathische Selbstversuch. Ein Experiment, basierend auf wahren Gegebenheiten.

Helene Hellmich Veronica Wüst | Paraperformance – Telepathisches Material
 
Fig.1 Ich nahm mir einen Stuhl und saß dann vor dem Fernseher. Sie hatten schöne Helme auf. R. und ich, wir sind zwar in derselben Zeitzone, aber er wohnt in einem anderen Land. Das ist nicht von der Hand zu weisen. Holland. Sollte also auch funktionieren. Ich sah mir das telepathische Material ziemlich genau an.

Fig.2 Ich zerlege meine Gedanken und die Bilder, die ich sehe. Ich schicke sie nach Holland. Barrierefrei. In R.s Kopf: ein geschnitztes Spielzeugmännchen aus einer Ingwerwurzel // der vollaufgedrehte Drehregler einer Herdplatte // strobopastellene Zahlenparzellen // die angenehme Stimme der Frau aus dem Fernseher // zehn gestutzte Fingernägel // verschiedene Umstände, immer 17Uhr // eine nicht gestemmte Einkaufsliste, Eier, Joghurt, Apfelmus, Gemüse, Obst // Hallo R., ich bins, kannst du mich hören? Das wäre schön.  


Fig.3 Ich war fertig und wollte, dass die Ergebnisse verblüffend sind. Ich stand auf, stellte den Stuhl zurück und ging an den Leuten vorbei und raus. Ein kurzer Augenblick Pause in der Leitung. Das Freizeichen war nicht auffallend anders.           
„Hi, warum rufstn du um die Uhrzeit an?“    
„Na, ich hab versucht dich zu erreichen.“    
„Ja, und worum gehts?“



//tot

Helene Hellmich / Veronica Wüst

Paraperformance – Telepathisches Material
HAU 1 Foyer, Donnerstag bis Freitag, ganztägig, 20 Minuten, Video

Sophiensaele, Lichthof, Donnerstag 19 bis 21 Uhr, Freitag, 22 bis 24 Uhr, Samstag, 17 bis 19 Uhr, Sonntag, 17 bis 18 Uhr

Donnerstag, 20. Februar 2014

Wie hieße dein hypothetischer Goldfisch?


Es geht um die Frage nach der Kommunikation und ihrer Wahrscheinlichkeit. Trotz einer Distanz von Kilometern² kann man sich fernab von medialer Hilfe verständigen. Als stünde man sich gegenüber. Und man kann sich im selben Raum befinden und vollkommen an einander vorbeireden.

Helene Hellmich und Veronica Wüst sind derzeit in Lyon und in Chile – und trotzdem als Börne und Worst auf dem 100°. Gezeigt werden in ihrer Videoperformance die Live-Versuche zu telepathieren - und ihre Ergebnisse. Das separat Erlebte wird gegenübergestellt, um zu sehen, wie weit die telepathische Korrespondenz, der Dialog trägt. 
 
In ihren gemeinsamen Arbeiten agieren Helene Hellmich und Veronica Wüst generell mit Found-Footage, Zitaten und selbst generiertem. Der Ansatz ist das Interesse an den Dingen die es gibt. Das Hauptaugenmerk liegt bei dem Materialgemenge darauf, zu finden, was es sich lohnt weiter zu erzählen – und womit man im freien Umgang eine Stimmung um ein bestimmtes Thema herum erzeugen kann.  

//tot



Helene Hellmich / Veronica Wüst
Paraperformance - Telepathisches Material

Donnerstag bis Freitag, ganztägig, 20 Minuten, Video
HAU 1 FOYER

Donnerstag 19 bis 21 Uhr, Freitag 22 bis 24 Uhr, Samstag 17 bis 19 Uhr, Sonntag 17 bis 18 Uhr
Sophiensaele, Lichthof