Svetlana Schwin | Der Kuss
Der Titel der Soloperformance „Der Kuss“ schürt Ängste oder
Hoffnungen. Die werden am Einlass befeuert werden: Ob man einen Kaugummi oder Tic
Tac konsumieren wolle. Ja, danke, nimmt man lieber mal. Alle drücken sich an der
Wand herum, Tanzstundenbenehmen. Die Performerin sitzt in der Mitte im Dunklen,
beleuchtet mit einem Spiegel kreisrund ihren Mund. Der macht so, als sei er ein
unabhängiges Wesen, ein kleiner Mond oder wabernde Masse, die sich ihres Aggregatszustands
nicht sicher ist, Tor zur Außenwelt für kleine Leidenschaftsseufzer. So also sieht
knutschen aus, wenn niemand am anderen Zungenende hängt! Die Dielen des
Ballhauses knarzen, bei jedem Geräusch vermutet man hinterrücks den Angriff. Er
bleibt aus.
//fs
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